Applikationszentrum V/AR

Applikationszentrum V/AR

 

Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), das Virtual Dimension Center (VDC) und das Animationsinstitut der Filmakademie Baden-Württemberg arbeiten im Rahmen des Projekts APPLIKATIONSZENTRUM V/AR zusammen, um kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Zugang zu Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) zu erleichtern. VR und AR sind heute weltweit in aller Munde und seit den 1990er Jahren ist Baden-Württemberg ein herausragender Standort für Virtual Reality in Deutschland. Dies gilt sowohl für die Forschung (Fraunhofer, Universität Stuttgart, Animationsinstitut) als auch für industrielle Anwendungen und die Kompetenzzentren des Landes (VDC Fellbach und St. Georgen).

 

 

Trotzdem ist die scheinbar kostengünstige neue Generation von VR kein Selbstläufer für den Einsatz in der Wirtschaft: Große Akteure in der Spiele- und Filmproduktion setzen die neue V/AR-Technologie derzeit noch mit hohem Ressourcenaufwand um. Ähnliche Ergebnisse in der Produktentwicklung, Schulung oder bei Serviceassistenzsystemen können von der überwiegend mittelständischen Wirtschaft in Baden-Württemberg nicht erreicht werden. Die Geschäftsmodelle, Technologien und Vertriebsstrukturen der neuen Hersteller von V/AR-Systemen sind zudem auf den Konsumermarkt im Unterhaltungssektor (Spiele, Filme) mit hohen Stückzahlen ausgelegt. Trotz des hohen Gewinnpotenzials werden die Anforderungen der Nutzer*innen aus der Wirtschaft nur unzureichend berücksichtigt.

 

Vor diesem Hintergrund hat sich das Projekt APPLIKATIONSZENTRUM V/AR eine Vielzahl von Aufgaben gesetzt: Es konzentriert sich insbesondere darauf, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Einführung und Anwendung neuer V/AR-Technologien zu unterstützen. Die nationale und internationale Sichtbarkeit Baden-Württembergs als „V/AR-Land“ soll zudem gefördert werden. Ziel ist es, durch die Schaffung einer kritischen Masse die Interessen der Technologienutzer*innen  aus der Industrie gegenüber den großen Hersteller*innen wirksam zu vertreten.

 

Zu diesem Zweck sind im Rahmen des Projekts zahlreiche Maßnahmen geplant. Dazu gehören Leuchtturmprojekte für V/AR-Anwendungen, Workshops am Fraunhofer IAO und VDC, ein Start-up-Forum, Matchmaking (auch im Sinne eines Dialogs zwischen Anwender*innen und Hersteller*innen) sowie neuartige narrative Anwendungen, beispielsweise für V/AR-basierte Schulungen.

 

Das Projekt APPLIKATIONSZENTRUM VIRTUAL UND AUGMENTED REALITY wurde vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg gefördert. Bei der Landespressekonferenz am 7. November 2017 verkündete die Landesregierung Maßnahmen und Budgets zur Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie. Das Projekt ist Teil der Initiative Wirtschaft 4.0, die aus dieser Digitalstrategie hervorgegangen ist. Die Laufzeit des Projekts betrug zwei Jahre.

 

Application Center VR/AR presentation at FMX2019APPLIKATIONSZENTRUM V/AR Präsentation auf der FMX 2019

BEEING - Ein von der Natur inspiriertes, immersives VR-Erlebnis

Da Klimawandel, Umweltschutz und Nachhaltigkeit zunehmend die Medien und die politische Agenda bestimmen, liegt die Forderung nach einer verstärkten Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel anstelle von Autos auf der Hand. Im Rahmen des APPLIKATIONSZENTRUMS V/AR entwickelte das F&E-Team der Filmakademie die VR-Experience BEEING, die die Nutzer auf eine außergewöhnliche Zugfahrt mitnimmt. Der entwickelte Prototyp zielt darauf ab, das Bewusstsein für den Naturschutz zu schärfen und gleichzeitig ein Beispiel für immersives Entertainment im öffentlichen Verkehr zu bieten.
 

Lies weiter, seh dir BEEING an und erfahre mehr über das technische Konzept dahinter.

 

VPET für Architekturprojekte

Um kleinen und mittleren Unternehmen in der Region Baden-Württemberg den Zugang zu VR/AR-Technologien und -Workflows zu ermöglichen, hat unser Forschungsteam eine interaktive AR-Visualisierung für ein Architekturprojekt realisiert. Dabei wurde das bestehende Tool VPET erweitert, um beispielhaft ein neues Gebäude für den Winzerverein Hagnau am Ufer des Bodensees zu visualisieren. Der Bauherr und der Architekt konnten das Gebäude von außen und innen betrachten, Sichtachsen erkunden und Fensteransichten aus dem (virtuellen) Gebäude heraus erleben.