Wie ist es, direkt nach dem Studium mit einer eigenen Firma durchzustarten?

Interview mit Transmedia/Game Director Dominik Schön

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Dominik Schön hat erst kürzlich seinen Abschluss in Interaktive Medien gemacht, doch schon zuvor sorgte sein Diplomprojekt für Aufsehen. Gemeinsam mit seinem Team entwickelte er während seines Studiums das Adventure Story Game A Juggler’s Tale. Bei dem Sidescroller werden die Spieler*innen Teil einer Puppentheaterwelt und begleiten das Marionetten-Mädchen Abby, das sich von seinen Fäden und damit von seinem Schicksal befreien will.

2019 räumte das Projekt dann beim wichtigsten Preis für Videospiele in Deutschland ab: Es bekam den Deutschen Computerspielpreis in der Kategorie „Nachwuchspreis Prototyp“. Nach dem Studium gründete Dominik mit seinen Mitstreiter*innen die Firma Kaleidoscube und entwickelte das Game fertig A Juggler’s Tale erschien für PC und Konsolen und Kaleidoscube gewann damit gleich darauf mehrfach den Deutschen Entwicklerpreis 2021 (Beste Story, Beste Grafik, Bestes Game Design).

Uns hat der Transmedia/Games Director erzählt, was er mit seiner Firma sonst noch so vorhat.

Lieber Dominik, wie kam’s zu der Entscheidung eures Teams, eine eigene Firma zu gründen?

Das war eigentlich schon etwas länger her. Wir haben uns über die Arbeit am Film Benu kennengelernt. Dabei stellten wir fest, dass die Zusammenarbeit super funktioniert. Als ich 2017 mein Urlaubsjahr gemacht habe, entstand die Idee zu A Juggler’s Tale. Das Projekt sind wir dann gemeinsam angegangen. Spätestens als wir 2018 die Prototyp-Förderung von der Medien- und Filmförderung (MFG) bekommen haben, wussten wir, dass wir es auch durchziehen und das Spiel auf den Markt bringen möchten. Dafür gründeten wir vergangenen Januar offiziell Kaleidoscube.

Ein Blick hinter die Kulissen: Making-of A Juggler’s Tale

 

Damit vermarktet ihr neben dem Spiel auch weitere interaktive Projekte, die bei eurem Studium am Animationsinstitut entstanden sind. Beispielsweise die Game-Installation Wonderful World, eine Art digitaler AR-Sandkasten, der auf die Handschatten der Spieler*innen reagiert. Wie richtet ihr künftig eure Firma aus, werdet ihr auch weitere Installationen an den Start bringen?

Unser Schwerpunkt wird eher weiter auf atmosphärischen Story-Spielen liegen, weniger auf Installationen. Neben A Juggler’s Tale haben wir noch zwei Projekte in der Planung, für die wir gerade versuchen, Förderungen zu bekommen. Mal sehen, wie das weitergeht.

 

Seit du Teenager bist, entwickelst du Games. Während deines Studiums hast du nicht nur Spiele kreiert, sondern auch einige Tools programmiert. Jetzt hast du dein Diplom in Interaktive Medien in der Tasche und dir standen sicher viele Wege offen, die du hättest gehen können. Warum wolltest du nicht zu den großen Gamefirmen, sondern dein eigenes Ding machen?

Klar, hätte es einige Möglichkeiten gegeben. Doch wir dachten uns: Wenn, dann jetzt! Am Animationsinstitut hatten wir die Freiheit, unsre eigenen Ideen zu verwirklichen und haben gelernt, solche Projekte professionell zu organisieren. Diese Freiheit wollten wir mitnehmen und weiterentwickeln.

Das Kaleidoscube-Team: Steffen Oberle, Enzio Probst, Dominik Schön und Elias Kremer

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