Wenn die Zigarettenpause zum bizarren Albtraum wird

Projekt des Monats: In One Drag

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Es ist später Abend. Ein Mann tritt aus einem Gebäude und zündet sich hektisch eine Zigarette an. Er raucht sie in einem tiefen Zug und schnippt sie dann gedankenlos weg. Eigentlich alles wie immer.

Und dann werden plötzlich alle Zigarettenstummel der Stadt lebendig…

 

 

 

In seinem Diplomprojekt In One Drag stellt Alireza Hashempour einen Raucher in den Mittelpunkt, der, von der Nikotinsucht getrieben, eine schnelle Zigarettenpause einlegen will. Er hofft auf Entspannung – doch es kommt ganz anders. Die Masse der um ihn liegenden Zigarettenstummel erwacht mittels Stop-Motion-Technik zum Leben. Das entspannende Inhalieren wird schnell zu seinem letzten Atemzug und schließlich zum Hochgenuss eines lebendigen Zigarettenmonsters.

 

Der aufwendig produzierte Film thematisiert die Konsequenzen unseres alltäglichen Handelns, hier am Beispiel des Zigarettenkonsums. Uns ist selten klar, dass auch kleine, vermeintlich unwichtige Handlungen in ihrer Summe einen großen Einfluss auf unsere Gesellschaft haben und weitreichende Folgen zum Beispiel für die eigene Gesundheit oder die Umwelt provozieren können.

 

Director Alireza Hashempour über die Entwicklung von In One Drag:

„Die Idee, eine riesige Puppe in einer realen Welt zu animieren, hatte ich schon sehr früh. Mein Diplomprojekt war damit also eine gute Gelegenheit, sich einmal dieser Herausforderung zu stellen. Als ich mit dem Projekt startete, gab es kaum Referenzen. Wie animiert man ein fünf Meter hohes Zigarettenmonster auf der Straße? Es war an der Zeit, es herauszufinden!

Wegen mangelnder Referenzprojekte mussten wir uns Stück für Stück an das Ergebnis herantasteten. In einer ersten Testphase montierten wir zum Beispiel zunächst ein Gelenk und ein riesiges Rig. Dann suchten wir nach einem Weg das Monster festzuhalten und zu animieren. Anfangs dachten wir, es sei unmöglich ein so großes Rig vernünftig zu bewegen, sodass wir erst nach dem Animation-Test richtig mit dem Projekt loslegen konnten.

Einer weiteren Herausforderung stellten wir uns mit dem bewussten Verzicht auf visuelle Effekte (VFX). Wir haben alle Effekte real animiert und damit quasi Spezialeffekte eingesetzt (SFX). Das Projekt lief definitiv nicht immer wie geplant und so war die Lernkurve am Ende riesig. Ich denke, dass wir alle, vom Animator bis zum Schauspieler, enorm viel aus dem Projekt mitnehmen konnten.“

 

 

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