Nach ihrem Designstudium in Moskau arbeitete Elena Walf zunächst als Illustratorin und Autorin für Kinderbücher und Magazine und sorgte unter anderem mit dem Titel Where Birdie Lives für Aufsehen. Mit einer Bewerbungsmappe voll wunderschöner Illustrationen sicherte sie sich schließlich einen Studienplatz am Animationsinstitut, absolvierte 2015 ihr Diplom in Animation und ist heute als freie Regisseurin, Animatorin und Designerin in Stuttgart tätig.
Für ihr Diplom widmete sich Elena dem Thema Selbstakzeptanz und schuf die preisgekrönte Animation Some Thing. Untermalt von unbeschwerten Klängen, zeichnen einfache Formen und Linien die liebenswerte Geschichte eines kleinen Berges, der, statt wertvollem Gold, Feuer oder Öl, nur ein winziges, komisches, unnützes ETWAS in sich trägt. Ist es so schlecht, irgend ETWAS Komisches in sich zu haben, worüber die anderen lachen?!
Lies weiter und erfahre mehr über Elena und die Entstehung des 2D-Animationsfilms.
Regisseurin Elena Walf über Some Thing
"Die Geschichte war am Anfang, als sie noch in meinem Kopf war, ziemlich anders. Es war eine Liebesgeschichte zwischen dem kleinen Berg, und den Menschen. Der kleine Berg, der mit den großen Bergen nicht mithalten konnte und ein Versager war, sollte dann am Rande des Dorfes einschlafen, wo aus ihm ein Kirschbaum heranwächst. Sobald ich die Ideen zu Papier brachte, entwickelte sich die Geschichte jedoch stetig weiter und fand schließlich ein anderes Ende.
Auch der Titel des Films stand nicht von Anfang an fest. "Etwas" war für eine Ewigkeit mein Arbeitstitel. Ich suchte und suchte und konnte nichts finden, was besser passt. Andreas Hykade, der meinen Film betreute, übersetzte „Etwas“ schließlich ins Englische und dabei blieb ich, Some Thing. Der kürzeste Weg war auch der schönste.
Some Thing ist nicht nur mein Diplomfilm, sondern auch quasi der erste Film den ich gemacht habe, weshalb alles ziemlich herausfordernd war. Ich komme ursprünglich aus dem Feld Kinderbuchillustration. Das hatte mit Sicherheit Einfluss auf die Erzählweise und den Look des Films. Das bedeutet auch, dass ich mir viele Techniken und Prozesse erst aneignen musste. Das zeigt sich zum Beispiel an den langsamen Schnitten oder den eher sparsamen Animationen. Mir war es wichtig, dass der Film wie gezeichnet ist, weshalb ich alle Texturen auf Papier gezeichnet habe. Die Texturen wurden danach im Compositing in Nuke angelegt und mitbewegt. Animiert und coloriert habe ich mit TVPaint.
Das Beste, was ich aus der Arbeit an Some Thing mitgenommen habe, ist, auf Musik zu animieren. Ich wusste anfangs nicht, wie ich die Szene, in der ETWAS anfängt Klänge zu erzeugen, richtig umsetzen soll. Also habe ich zunächst die Musik schreiben lassen und schließlich dazu animiert. Es stellte sich heraus, dass das die beste Entscheidung meines Animationslebens gewesen ist. Ich mache es heute immer noch genauso.
Ich hatte auch sehr viel Glück mit meinem Team! Vielleicht nicht ungewöhnlich, aber dennoch wunderbar und fantastisch ist, dass ich heute immer noch mit genau denselben Menschen zusammenarbeite. An der Serie Lenas Hof die ich jetzt mit Studio Film Bilder vorbereite, machen Nicolai Kreppart (Musiker), Luis Schöffend (Sounddesigner), Florian Stamm (Stimme) und Matthias Bäuerle (Compositing) mit. Und ich bin mehr als glücklich darüber. Danke Euch, Leute!“