Mann gegen Kater

Projekt des Monats: Kater

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Wer wird das Duell gewinnen? Ein junger, von Selbstzweifeln geplagter Mann, fühlt sich durch den stierenden Blick eines Katers provoziert. Felix Zehenders Diplomfilm Kater nimmt uns auf einen wilden Ritt durch den Geist des Protagonisten mit.

Lies weiter und finde heraus, welches Erlebnis aus dem echten Leben Felix inspiriert hat und was der dicke Nachbarskater damit zu tun hatte.

 

Kater

Regisseur Felix Zehender über Kater

„Am Anfang war der Neid. Die Idee zu Kater kam mir, weil ich in meiner alten Wohnung meinen Arbeitsplatz am Fenster hatte. Draußen schlich oft der Nachbarskater vorbei.

Ich war ein bisschen neidisch auf ihn. Während ich am PC gesessen habe und mich nicht recht zum Arbeiten motivieren konnte, hat er da unten sein Ding gemacht. Hat gejagt oder hat sich behaglich die Sonne auf den Pelz scheine lassen, einfach im Moment gelebt. Irgendwann hat er dann unverwandt zu mir hochgestarrt und sich ein Blickduell mit mir geliefert. Da war die allererste Grundidee zum Film geboren.

 

Der erste Schritt war ein schnelles, dreckiges Animatic. Da ich auch sonst viel storyboarde, ist das für mich der logische erste Schritt. In den allerersten Skizzen sind der Protagonist und der Kater noch stärker an mir und dem tatsächlichen Nachbarskater angelehnt. Danach kam Merlin Deppeler ins Spiel. Er hat einfach drauflosgesprochen und in einigen lustigen Sessions den Text des Protagonisten improvisiert. So hat sich die Geschichte organisch weiter entwickelt.

 

Zu einem Zeitpunkt war das Ganze eine Art Körpertausch-Geschichte. Wir hätten gesehen, wie der Protagonist unten im Garten als Katze nicht überlebensfähig ist, während der Kater oben in Menschengestalt sehr animalisch für Furore sorgt. Das war aber leider zu lang.

Ela Duca kam in der Produktion dazu und mit ihr ein geniales Team, von Voice Acting, Musik und Sound Design bis zu Schnitt und Compositing.

 

Am Liebsten hätte ich den Film als Stop Motion mit Puppen und Miniatursets gedreht. Daher kommt auch die simple Auflösung: Blick in den Garten – Gegenschuss zum Fenster. Ich wusste, dass wir niemals mehr Sets würden bauen können. Tatsächlich haben wir gar keine Szenenbildner gefunden, die uns helfen konnten, weil zur Zeit schon ein Realfilmprojekt mit sehr vielen Miniaturbauten in Produktion war. Die simple Auflösung habe ich aber auch beibehalten, als schon klar war, dass es Zeichentrick wird.


Der Zeichenstil nach Art der 50er Jahre Animation (wie zum Beispiel von UPA) erschien mir passend. Zu dieser Zeit wurden häufig erwachsene Themen in diesem lockeren Cartoonstil auf eine unbeschwerte Weise umgesetzt.

 

Der ganze Film läuft letztendlich auf einen ziemlich flachen Witz hinaus, aber auf dem Weg dorthin streife ich auch ernstere Themen.
Unterm Strich behandle ich die Frage, ob Arschlöcher tatsächlich weiter kommen als nette Leute. Und ob die Netten in Wahrheit gar nicht so nett sind, wie sie denken."

 

Über Felix Zehender

Felix arbeitet selbständig als Storyboarder, Concept Artist und Regisseur, zeichnet kleine Comics und manchmal macht er auch "Ein-Wochen-Filme" wie hier zum Thema Bildung.

Felix hat auch einen Instagram-Account und postet dort regelmäßig. Skizzen, Comics über sein Leben als Vater und vor allem sehr gute Memes.

Hier geht's zu seinem Profil.

 

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