Jeder hat sein Lieblingskleidungsstück. Das eigentlich schon viel zu alte Bandshirt, das einen dezenten Hauch von Schweiß und Bier unwiderruflich absorbiert hat. Der hässliche Weihnachtspulli, den man am liebsten schon im September tragen würde, sich aber nicht mit den übereifrigen Lebkuchen-Fanatikern in eine Reihe stellen möchte. Oder die Hose, die vor einem Jahr auf jeden Fall ohne Probleme richtig gut und einwandfrei gepasst hat. Ich kriege zwar Schwindelanfälle, aber die sitzt halt einfach etwas enger!
In ONE PAIR COAT ist Jolandas Lieblingskleidungsstück ihr Freund Hendrik. Das klingt nun zunächst barbarischer als es wirklich ist. Seht selbst und lernt von Regisseurin Yi Lou mehr über ONE PAIR COAT.
Als ich 2007 nach Deutschland gekommen bin, habe ich zuerst in Augsburg Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Illustration studiert. Nach einigen Jahren Arbeiten bemerkte ich, dass mein Animationstraum immer noch in meinem Kopf umherschwirrte. Zum Glück wurde ich an der Filmakademie angenommen und 2015 habe ich das Studium hier angefangen.
Ich weiß nicht genau. Eines Abend ploppte die Idee in meinem Kopf plötzlich auf, als mein Freund neben mir saß. Ich dachte: „Ach, er ist so süß. Wäre es nicht schön, wenn er mein Mantel ist und ich ihn überall hin mitnehmen und tragen kann!“ So hat es angefangen.
Grundsätzlich ja. Aber sie teilen nur das miteinander, was sie miteinander teilen wollen. Denn sie respektieren ihren gegenseitigen Willen.
Eine war ein Kampf mit der Zeit: Ich habe die ganze Zeit gedacht, dass ich den Film innerhalb von drei Wochen machen könnte – quick & dirty. Aber am Ende hat es drei Monate gedauert. Das war sehr frustrierend, weil ich nicht wusste, wann ich endlich mit dem Film fertig sein würde. Schlussendlich war ich glücklich mit dem Resultat; die investierte Zeit hat sich, finde ich, gelohnt.
Ein weiteres Problem bestand darin, dass ich am Anfang nur ein sehr grobes Animatic hatte, an dem ich während der Produktion ständig weiterarbeitete. Die Gefahr war, dass ich erst ganz am Schluss wissen konnte, ob der Film überhaupt richtig funktionierte. Der oben genannte Zeitdruck tat sein Übriges.
Letztlich hatte das aber auch seine Vorteile: Ich arbeitete nicht nur eine anfängliche Idee ab, sondern konnte während dem Produktionsprozess flexibel neue Ideen einbringen. Das hat mir viel Freude bereitet. Klar, ich konnte den Film nur so machen, weil ich alleine daran arbeitete.
Darüber hinaus habe ich verplant, rechtzeitig jemanden für das Sounddesign zu finden. Deswegen musste ich am Ende zum ersten Mal selbst Sounddesign machen. War am Ende aber eine sehr coole Erfahrung. Für die Soundmischung hat mir zum Glück mein guter Kollege Michael Bohnenstingl geholfen. Sonst hätte ich vielleicht noch länger gebraucht.
Ich arbeite weiter an meinem Diplomfilm DODO’S PAPA IS AN ENGINEER. Es geht um ein kompliziertes, persönliches Thema und daher ist der Film lang und recht aufwändig geworden. In diesem Herbst soll er aber fertig sein.
Außerdem habe ich an ASF teilgenommen, wo ich mein nächstes Projekt starten und entwickeln konnte. Sobald ich mit dem Diplomfilm fertig bin und eine kleine Pause mache, schließe ich damit an.
Ja. Ich unterrichte Studierende im vierten Jahr in Design. Ich helfe den Studierenden dabei, den passenden Stil für ihre Diplomfilme zu formen.