The Beauty erzählt mit einer beeindruckenden Bilderwelt und poetischen Sprache von der Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll. Uns hat der Alumnus des Animationsinstituts, der mittlerweile wieder in Zürich wohnt, erzählt, wie sich die Auszeichnung auf seine Arbeit ausgewirkt hat und welche Projekte derzeit anstehen.
Interview mit Pascal Schelbli
Zwar hat für uns die Oscar-Verleihung durch Corona leider etwas an Farbe verloren, da wir nicht vor Ort in Los Angeles sein konnten und die Gewinner in Zoom-Calls verkündet wurden. Dennoch hat sich die Academy bemüht, uns dieselben Möglichkeiten wie in anderen Jahren zu bieten. Sie organisierten etwa Onlinetreffen, bei denen wir uns großen Produktionsfirmen vorstellen konnten oder brachten uns mit etablierten Regisseur*innen von Animationsfilmen zusammen. Überrascht hat mich das Interesse, auf das die Auszeichnung in Europa gestoßen ist. Ob Fernsehen oder Zeitungen, so viele haben dadurch bei mir angeklopft, das macht einen natürlich bekannter.
Da gab es schon viel Interesse. Allerdings habe ich früh deutlich gemacht, in Europa bleiben zu wollen, wodurch sich einiges wieder erledigte. Ein Projekt habe ich auch abgesagt, weil ich inhaltlich einfach nicht überzeugt war.
L.A. gilt ja als eine Art „Schlund“, in dem man untergehen kann. Ich habe Freunde, die dort tätig sind und habe mich am Ende dagegen entschieden. Ich dachte, lieber in Europa Projekte machen, bei denen vielleicht das Budget kleiner ist, dafür aber die Freiheiten größer. In Sachen Filmförderung ist durch den Oscar zum Glück hier auch einiges möglich, weil man kein unbeschriebenes Blatt mehr ist.
Es ist kein Geheimnis, dass ich ziemlich grün angehaucht bin. Allerdings sehe ich mich nicht zu hundert Prozent als politischer Filmemacher, zumindest nicht an vorderster Front. Gerade habe ich Werbefilme für einen Gitarrenhersteller fertiggestellt, das ist davon eher weit weg. Ich habe ein paar Ideen für Kurzfilme, die ich machen will und gerade im Anfangsstadium sind. Ein Traum wäre irgendwann ein Feature-Film, mal sehen.